„Es ist leichter starke Kinder heranzuziehen, als gebrochene Erwachsene zu reparieren.“

Frederick Douglas

Wie geht es dir mit diesem Zitat? Lass es dir mal so ganz langsam auf der Zunge zergehen. Was passiert bei dir? Ich bin gedanklich sofort in meiner Kindheit. Geht es dir auch so? Welche Erinnerungen verbindest du damit? Hier gleich noch eine Aufgabe dazu: Erinnere dich spontan an drei schöne Ereignisse aus deiner Kindheit. An wen oder was denkst du am liebsten? Kannst du das Glück und die Unbeschwertheit der Kinderzeit wieder spüren? Oder fällt dir das eher schwer?

Als Eltern gleichen wir immer mal wieder die erlebte Kindheit mit der Erziehung der eigenen Kinder ab. Hast du deine Kindheit unbeschwert und liebevoll genießen können oder erinnerst du dich auch an „traurige Momente“? Nimm dir Zeit das Erlebte zu reflektieren und mit dem eigenen Mama- bzw. Papa-Sein zu vergleichen. Wie geht es dir damit? Fühlst du dich stark in deiner Mutter- bzw. Vater-Rolle? Oder hast du Zweifel, ob ihr als Eltern den richtigen Weg geht?

Sei dir sicher, jede neue Generation wendet andere Erziehungsmethoden an und probiert Neues aus. Das ist normal und der natürliche Prozess der Weiterentwicklung. Aber was brauchen denn nun die Kinder ganz konkret? Diese Frage lässt sich nicht pauschal und erst recht nicht auf die Schnelle beantworten.  Aber eines ist sicher und allgemein gültig:

Alle Kinder brauchen die Liebe und Aufmerksamkeit ihrer Eltern.

Die familiäre Bindung und die emotionale Nähe zu den Eltern und Geschwistern ist der Grundbaustein einer schönen und gesunden Kindheit. Oft ist es in der Hektik des Alltages gar nicht so leicht, sich genügend Zeit zu nehmen, zur Ruhe zu kommen und den nötigen Freiraum für die Kinder zu schaffen.

Wie wäre es mit einem festen Ritual? Blickt jeden Tag als Familie gemeinsam auf den Tag zurück. Nehmt euch Zeit füreinander. Kuschelt euch aufs Sofa oder genießt ein paar Minuten gemeinsam im Freien, ganz wie es euch gefällt. So lasst ihr in Ruhe und Gelassenheit den Tag ausklingen.

Was war heute los?

Was hast du gemacht?

Was war besonders schön?

Die Kinder brauchen das dringend, um die Erfahrungen des Tages und vor allen Dingen die damit verbundenen Emotionen zu verarbeiten. Sie erhalten in diesen Momenten die volle Aufmerksamkeit und das ist gut so. Sie spüren euer Interesse und vertrauen euch ihre Sorgen und Probleme an. Und nach einer heilsamen Umarmung am Abend vergessen sie so manche „blöde Situation“ des Tages. Ruherituale sind für Kinder wichtig und wertvoll. Sie geben Halt, helfen gegen Ängste und stärken die Bindung zwischen Eltern und Kind. Und das Einschlafen geht danach viel leichter.

Sei dir bewusst, auch dein Kind wird irgendwann auf die eigene Kindheit zurückschauen…