Konflikt – allein das Wort löst ein mulmiges Gefühl in uns aus. Ist es angestauter Ärger oder eher eine spontane unangepasste Situation? Platzt es aus dir heraus oder schluckst du es hinunter? Ist es dein Bedürfnis, was du laut aussprichst? Ein Konflikt – egal ob er in uns wütet oder offen ausgetragen wird, bedeutet für deinen Körper und deine Seele immer nur eins – Stress…

Wie klärt ihr in eurer Familie kritische Situationen? Tust du alles dafür, dass es dir und deinen liebsten Menschen gut geht? Wie wichtig ist dir ein harmonisches Familienleben? Bist du bereit, kritische Themen anzusprechen? Wie sehr verbiegst du dich der guten Stimmung wegen? Du sagst „JA“ und meinst „NEIN“? Wir wissen doch alle, das Leben besteht aus einem gewissen Anteil an Kompromissen. Fühlt sich dein Leben schon wie ein einziger Kompromiss an? Sei dir bewusst, dies macht auf Dauer unzufrieden und unglücklich. Es staut eine Menge Unmut an und setzt sich in deinem Körper fest. Frage dich: „Möchte ich das wirklich?“ Spüre in dich hinein und prüfe deine eigenen Bedürfnisse. Dir allein obliegt die Verantwortung für deine Handlungen und Gefühle. Du hast stets die Wahl wie du reagierst und entscheidest. Es lohnt sich immer kurz innezuhalten, sich die Entscheidungsfreiheit wirklich bewusst zu machen und dann erst auf die Handlung oder Aussage einer anderen Person einzugehen.

Man sagt, das Leben bestehe gerade einmal zu 10 Prozent aus dem was wirklich passiert und zu 90 Prozent aus unserer Reaktion darauf. Das heißt, wie wir bei unterschiedlichen Meinungen bzw.  Standpunkten miteinander umgehen und ob sich ein Konflikt zu einem Streit entwickelt, das haben wir selbst in der Hand. Welche klassischen Verhaltensmuster begegnen dir? Besteht bei euch die Tendenz zum Wegschauen oder Weglaufen? Kocht eine zu klärende Situation schnell hoch? Oder seid ihr in der Lage, kritische Situationen sachlich miteinander zu diskutieren? Die Qualität der Beziehung entscheidet darüber, wie gut Konflikte angesprochen werden. Wir sind unseren Gefühlen nicht wehrlos ausgesetzt. Wer es schafft, die Konflikte gemeinsam und wertschätzend zu lösen, wächst daran und genießt ein liebevolles Miteinander.

Eltern sind wie in allen anderen Bereichen, auch bei der Konfliktlösung Vorbild für ihre Kinder. Wenn Kinder erleben dürfen, dass Konflikte auch ohne Anschuldigungen, böse Worte und knallenden Türen ausgetragen werden, sind ihnen die Eltern ein tolles Vorbild. So lernen Kinder sich auszutauschen, statt sich in Machtkämpfen oder Anschuldigungen zu verlieren. Sie wissen dann, in einem konstruktiven Streit geht es nicht um Rechthaben, Gewinnen oder Verletzen. Es geht darum eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten leben können. Wenn Kinder ihrem Alter entsprechend an ihren Konfliktthemen beteiligt werden, haben sie auch im späteren Leben keine Angst davor, sich Konflikten zu stellen, andere Meinungen zu achten und die eigenen Bedürfnisse zu vertreten.

Als Eltern tut ihr gut daran, eure Kids bei der Klärung von eigenen Konflikten zu unterstützen. Spielt bitte nicht den Schiedsrichter zwischen Geschwistern oder Freunden und entscheidet über richtig oder falsch. Helft euren Kindern klarzumachen, worum es in dem Streit auf dem Spielplatz geht. Es hilft die Kinder im Gespräch zu befragen, was hat zu diesem Streit geführt und wie könnt ihr ihn gemeinsam lösen? Sie werden es euch danken und sind bereit, gute Kompromisse einzugehen.